Oft sprechen wir zwar miteinander, aber doch irgendwie aneinander vorbei.

Das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun ist ein Kommunikationsmodell, das vier Aspekte der Kommunikation erklärt, die in jeder Gesprächssituation eine Rolle spielen. Dieses Modell soll dabei helfen, die verschiedenen Ebenen der Kommunikation besser zu verstehen.

  1. Das Sachohr (Sachebene):
    Hier geht es um den reinen Informationsgehalt der Nachricht, um Daten und Fakten, die vermittelt werden. Menschen, die ihr Sachohr besonders stark ausgebildet haben, tendieren dazu, Informationen nüchtern und sachlich zu interpretieren.
  2. Das Beziehungsohr:
    Hierbei geht es um die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern und auf die Art und Weise, wie die Nachricht diese beeinflusst. Es enthält Informationen über die Gefühle, die Einstellung und die Persönlichkeit. Menschen, die ihr Beziehungs-Ohr besonders sensibel einsetzen, versuchen, die Beziehungsqualität zu verstehen.
  3. Das Appellohr:
    Dabei wünscht sich die Person eine Handlung oder eine Reaktion vom anderen. Das Appell-Ohr beinhaltet Bitten, Anweisungen oder Forderungen, die in der Nachricht versteckt sein können. Dieses Ohr betrifft die Handlungsaufforderung oder das gewünschte Verhalten des Gesprächspartners.
  4. Das Selbstoffenbarungsohr:
    Hier werden dem Gesprächspartner Informationen über die eigenen Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse mitgeteilt. Dieses Ohr hilft dabei, die Person hinter der Nachricht besser zu verstehen.

Gesagtes kann schnell mit dem “falschen Ohr” aufgenommen werden und es führt zu Missverständnissen, wenn wir z.B. eine Nachricht auf der Beziehungsebene interpretieren, obwohl nur eine sachliche Information gemeint war. Für eine gelungene Kommunikation und ein besseres Verständnis ist es wichtig, diese verschiedenen Aspekte der Nachricht zu erkennen und zu berücksichtigen. Im Zweifelsfall immer nachfragen, was gemeint war, um Missverständnisse zu vermeiden.